Seit den 60er Jahren haben sich in der Kunst neue Sparten entwickelt: Der Fluxus, der in der Dadazeit seinen Ursprung hat und die Konkrete Kunst, die von der Geometrischen Kunst kommt. Beide waren dabei immer begleitet von eskapistischen Übergangsprozessen.
In den 70er Jahren haben zwei ostdeutsche Maler die Aufmerksamkeit der Kunstwelt auf sich gezogen: Der Eine hat die Welt des Expressionismus auf den Kopf gestellt, um der Motivik des Gegenstands aus dem Weg zu gehen. Der Andere hat die Wahrnehmung aufgeteilt in gewollt abstrakte und gegenständliche Kunst.
Die Jetztzeit 2020 hat eine Ausweitung der Kunstbegriffe die sich auf den Erfindungsreichtum der Naturwissenschaften beziehen, zur Folge. In schnellen innovativen Schritten vollzieht sich das Sichtbare immer wieder relativierend über Umwegen in neuer Gestalt. Sie manifestiert sich in der Sehnsucht nach dem Unsichtbaren und taucht wieder gesplittet, verborgen, neoplastisch und oxymoronisch auf. Ihre Signifikanz ist die Neuanordnung der Hässlichkeit anteilig zur Schönheit, das Wagnis in unterschiedlichen Verhältnismäßigkeiten; also die Kreuzung der Stile in übereinandergelagerten Feldern, welche auch zum Teil nebeneinander Bestand erlangen.
Dieses Splitting soll sich aber durch ein Zusammen- und Auseinanderziehen immer wieder zu unterschiedlichen Verhältnismäßigkeiten zusammenfügen: Das Ovulum, mal karg, mal opulent.
Glen Forster – Februar 2018